Wildnis2 Foto: Volker Derlath

Urwuchs GbR

Wildnis

Ein bayerisches Drama von Petra Wintersteller

Mitte der 60er, als Trudering zwar schon Stadtteil von München war, aber immernoch Dorf. Irgendwie.
Immernoch Nachkriegszeit. Irgendwie.
Man zog damals vom Land in die Stadt. Oder zumindest nah dran. Bessere Lebensbedingungen.
Im Gepäck die alten Geschichten. Die vom Krieg und die von davor.
In "Wildnis" von Petra Wintersteller treffen vier Seelen aufeinander.
Von der Vergangenheit verfolgt. Von der Zukunft verjagt.
Liebe, Leid und Hoffnung. Und die bösen Geister aus früheren Zeiten.
Vier Lebensentwürfe, zwei Generationen, eine Wahrheit.

"Du kannst Deine Augen verschließen. Du kannst Dich verstecken.
Es wird Dich am nächsten Tag wieder entdecken."

Pressestimmen:

"...es sind die langlebigen Gespenster von Krieg und Nachkrieg, die Petra Wintersteller in ihrem neuen Stück "Wildnis" effektvoll beschwört. (...) Die Wildnis ist Trudering in den frühen 1960er-Jahren, als man im Kino bei Elvis-Presley-Filmen knutschte und im Radio Caterina Valente hörte. Das Wirtschaftswunder kommt aber nur in Form des Kaufrauschs von Henriette Moser (Petra Auer) vor. (...) Der lebensfrohe und liebevolle Hias, den sie einmal geheiratet hat, ist irgendwo im Krieg verloren gegangen. Der Mann, der aus russischer Gefangenschaft heimkehrte, ist launisch, mürrisch und brutal. (...) Den Sohn Ludwig (Kolja Heiß) lässt er spüren, dass er sicher ist, nicht der biologische Vater des "Hundskrüppels" zu sein. (...) Heiko Dietz spielt das multipel gekränkte und traumatisierte Monster mit überwältigender Energie und schafft es dennoch, angesichts der liebenswerten Lotte (Teresa Sperling), in die sich der Ludwig verguckt hat, Spuren seines alten Charmes erkennen zu lassen. (...) Auch die drei anderen sind auf eindringliche Weise präsent. (...) (Wintersteller) gibt nicht nur den eruptiven Emotionen viel Auslauf, sondern lässt auch, sorgfältig choreografiert, sehr physisch agieren. Die Story im folkloristischen Bayern-Sound ist (...) sauguat erzählt."
Mathias Hejny, Abendzeitung 


"Das neue Stück im vollbesetzten 'theater ... und so fort' startet mit einem lauten Knall, einem wahrhaft cholerischen Getöse. Vater und Sohn, das sind der Hias Moser, gespielt vom Theaterleiter Heiko Dietz höchstselbst, und Kolja Heiß in der Rolle des erwachsenen Sohnes Ludwig: Sie schreien, sie prügeln, bis der Hias die alte Pistole aus dem Schlafzimmer holt. "Wildnis" spielt im Trudering der 1960er Jahre. Der Krieg ist vorbei, doch in den Köpfen der Rückkehrer poltergeistert er noch immer umher. (...) Petra Auer versucht als Mutter Henriette, bewaffnet mit Kittelschürze und Kaffeekanne, die klassische Familie am Leben zu halten. Doch insgeheim flüchtet sie sich in den Kaufrausch. Und dann ist da noch die elfenhafte Lotte Grünninger, die Teresa Sperling mit einer Mischung aus Naivität und Emanzipation spielt und die den Ludwig gern heiraten würde. Wenn dieser es schafft, nicht genauso zu werden wie sein Vater. Autorin und Regisseurin Petra Wintersteller liefert dem nach Theater lechzenden Stammpublikum genau das, was sie wollen: Ein krachendes Drama im schönsten Bairisch. (...) Allein schon am originalgetreuen Bühnenbild mit Buffetschrank kann man sich nicht sattsehen. (...) Endlich mal wieder richtigen Applaus gibt es im kleinen Saal des liebevoll coronakonform gestalteten Theaters. Man fühlt sich willkommen zurück."
Rosanna Großmann, Süddeutsche Zeitung


"Petra Wintersteller spiegelt in ihrem dezidiert bayerischen Drama »Wildnis« im 'theater ... und so fort' das neue Volksstück der 60er- und 70er-Jahre, das dem Komödienstadel die ungeschönte Darstellung von Land- und Dorfleben, von Enge und Intoleranz entgegensetzte. Ihre Protagonisten sind entwurzelte Dörfler, die in den Sechzigern in Trudering leben, am Stadtrand von München, hinter dem Acker und Wald begannen, bevor Neuperlach gebaut wurde. (...) Der bairische Dialekt gaukelt eine gewisse Gemütlichkeit vor, doch in den schlaglichtartigen Szenen einer Familie schwingt immer mehr untergründige Dumpfheit mit. (...) Heiko Dietz cholerischer Hias scheint von einer übergroßen Last niedergedrückt. In den Streitszenen mit Kolja Heiß’ Ludwig blitzt ordentlich Spielfreude am Kraftmeiertum auf. Petra Auers Henriette versteckt hinter der Fassade mütterlicher Herzlichkeit tiefe Verstörung. Keiner kann aus seiner Haut. Und als sich alles etwas zu gut wendet, mündet die Geschichte in eine Tragödie von griechischem Ausmaß. Wie die Natur in die Stube reinwächst, so frisst sich hier die Vergangenheit in die Gegenwart."
Christiane Wechselberger, Münchner Feuilleton 


Zuschauerstimmen:

"Eine beeindruckende Premiere! Archaisch, mit Wucht, und einer guten Portion Mut zum klassischen Realismus, und richtig guten Schauspielern!"
Jurymitglied des Kulturreferates

"Wieder einmal großartig. Familiendrama, jähzorniger Familientyrann, Abgründe. Das Ganze auf bayerisch. Eine großartige Leistung der vier Darsteller in ihren völlig unterschiedlichen Charaktere." (twotickets)
"Tolles Spiel, tolle Schauspielerei und ein wundervolles Set. Was brauchen Sie mehr? Sehen Sie sich das neueste Stück der talentierten Autorin & Regisseurin Petra Wintersteller an." (facebook)
"Unbedingt anschauen! Ganz großes Theater!" (facebook)
"Also ich habe schon viele unterschiedliche Theaterstücke gesehen. Aber bei keinem hat mich die schauspielerische Leistung so emotional berührt. Ich fand es eine wahnsinnige Leistung sich als Schauspieler so in die Emotionen zu begeben. Einfach nur genial!!!
Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen. Schaut es euch an!!!" (twotickets)
"
Ein sehr intensives Familiendrama mit großartigen schauspielerischen Leistungen der Darsteller. Vor allem der jähzornige Hias als despotisches Familienoberhaupt und seine unterwürfige, sich aber immer wieder in Lügen verstrickende Gattin sind sehr gut getroffen. Das Theater ist echt eine Entdeckung und wir freuen uns schon darauf, demnächst wieder mal einem neuen Stück beiwohnen zu können. Unbedingt hingehen!" (twotickets)

Petra Auer, Teresa Sperling, Heiko Dietz und Kolja Heiß

Regie: Petra Wintersteller
Bühne & Licht: Heinz Konrad
Dramaturgie: Melanie Kisslinger
Kostüm: Sanna Dembowski
Assistenz: Hannah Waldow 

Veranstalter: Urwuchs GbR

Mit freundlicher Unterstützung durch das kulturreferat der LH München und THETA e.V.