Dirk Bernemann
SCHÜTZENFEST - Lesung
Der neue Roman des Underground-Kultautors
Zuhause ist da, wo es wehtut – ein Roman
über verloren geglaubte Heimatgefühle und den Sinn des Lebens
»Dirk Bernemann ist für mich einer der wichtigsten Autoren Deutschlands. Niemand schafft es besser, extreme Situation so wunderbar detailliert, präzise und gleichzeitig humorvoll zu beschreiben. Seine Bücher sind literarische Gefühlsachterbahnfahrten.«
Mille Petrozza, Kreator (Mai 2021)
Gunnar Bäumer hat vor sieben Jahren mit Ende Zwanzig die westfälische Provinz verlassen, um nach Berlin zu ziehen. Jetzt kehrt er für eine Woche in sein Elternhaus zurück, um »das Haus zu hüten«. In diesen Tagen findet jedoch auch das alljährliche Schützenfest statt, dem er sich eigentlich verweigern wollte, um zur Ruhe zu kommen und die Fische im elterlichen Gartenteich zu füttern. Doch daraus wird nichts. Denn wie sich herausstellt, kann er dem Fest – eines der Jahreshighlights des Ortes – nicht entkommen. Der Aufenthalt in der Heimat entwickelt sich nun komplett anders als geplant: innerhalb der nächsten Tage muss sich Gunnar dem traditionellen Dorfleben, seinem gescheiterten Lebenskonzept und den Schatten der Vergangenheit stellen – darunter auch seine Jugendliebe Franziska mit deren Ehemann. Eine Konfrontation mit den Baustellen seines Lebens, die eine fatale Eigendynamik entfaltet. Alkohol, Gewalt, Eifersucht, eskalierende Nachbarschaftsstreitigkeiten, all das bricht sich Bahn in diesem engen Biotop des beliebten Volksfestes. Und das alles unter dem Vorzeichen des münsterländischen Menschenschlags, der nicht unbedingt dafür bekannt ist, Probleme verbal, verständnisvoll und mit emotionaler Zuggewandtheit zu lösen.
Dirk Bernemann gelingt es in »Schützenfest« – mit seiner besonderen Beobachtungsgabe und manchem Augenzwinkern – zentrale Fragen des Daseins zu thematisieren: Was bedeutet eigentlich Heimat, Identität oder Zuhause? Auf wieviel Freiheit kann man verzichten, um zur Ruhe zu finden? Wie wichtig ist es, seelische Baustellen vollends abzuschließen? Und: Wie oft kann man in seinem Leben den Restart-Button drücken?