machina GbR
Countdown mit Beharrungsvermögen
Meistenteils eine Komödie von Christian Kroos
Ein in die Jahre gekommenes, luxuriöses Strandhotel, unterspült vom Meer, am Tag vor seiner permanenten Schließung. Die Hotelgäste Rita, Denis und Daisy sitzen auf der zur See gelegenen Sonnenterrasse wie in einem entgleisenden Zug. Sie wissen das. Es ändert nichts. Sich zu erheben erscheint einfach und logisch, aber nichts ist einfach und logisch, alles ist kompliziert und hängt auf undurchdringbare Weise zusammen. Liegestühle, die man mit einer Hand aufstellen kann, sich aber als grundsätzlich instabil herausstellen. Ein tödlicher Bergunfall aufgrund ungewöhnlicher Wetterbedingungen in der Zermatter Region. Das Autobahnprojekt eines selbsternannten ›Asphalt-Heiland‹. Die Herstellung von Beton. Selbst Sonnenblumen. Rita hätte beinahe alles durchschaut, alles verstanden, aber dann kann sie es doch nicht greifen. Denis weiß so vieles, aber nie, was es bedeutet, und Daisy hat wieder mal vergessen, in wen sie sich verliebt hat.
Der Countdown läuft. Aber es gibt immer wichtigeres in der Gegenwart als die nicht fassbare Bedrohung in der Zukunft.
›Beharrungsvermögen‹ beschreibt die Massenträgheit eines Körpers und damit die Beibehaltung des gegenwärtigen Bewegungszustandes, sofern keine Kraft von außen einwirkt. Die Fähigkeit, nichts zu ändern. Komisch ist das allemal, meistenteils zumindest, und in der Komödie fließen Erzählung und dramatische Darstellung nahtlos und ratlos ineinander.
Im rasanten Spiel isolierter Eindrücke entsteht das Gesamtbild und der rote Faden. Oder ist es eher ein Strick?