post it - production GbR
Barfuß
nach der Novelle von Michael Kleeberg
Wiederaufnahme!
Eine Werbeagentur im Paris der Achtziger Jahre: Arthur K. stößt durch einen Zufall bei der Arbeit am Bildschirmtext (MINITEL) auf das Angebot eines Erotik-Chats. Der erfolgreiche, glücklich verheiratete Mann, lässt sich auf einen Kontakt ein - zu seiner eigenen Verwunderung und entgegen seiner Neigungen. Er gibt ein Passwort ein, das an eine nie vergessene und unersetzbare Jugendliebe erinnert. Unversehens findet er sich wieder, wie er im Geschäftsanzug, aber barfuß, dem ersten „Rendezvous" entgegeneilt. K. glaubt an ein einmaliges Abenteuer, das er im Griff behalten wird. Doch das Treffen entwickelt seine eigene Logik und einen zerstörerischen Sog. K. stürzt sich rückhaltlos in sexuelle Abhängigkeiten, streift nach und nach alle bürgerlichen Konventionen ab und steht schließlich vor dem letzten Schritt in die Selbstaufgabe.
Das Bühnenstück nach der Novelle von Michael Kleeberg zeigt den Einbruch des Chaos und der Leidenschaft in ein scheinbar perfekt geordnetes Leben. Zugleich richtet sie den Blick ‚zurück nach vorn': das französische MINITEL und der deutsche Bildschirmtext (BTX), sind in den achtziger und neunziger Jahren eine Pioniertechnik des Internets, welches unsere Gesellschaft und ihre Kommunikationsformen fortan entscheidend prägen wird.
Pressestimmen:
„Der 30-jährige Werbetexter Arthur K. ist einer jener Kreativjunkies, die glauben, dass ihnen die Welt zu Füßen liegt. Tief im Inneren jedoch wünschen sie, es möge umgekehrt sein. ... Für die Adaption sowie die Regie zeichnet Jörn Mensching verantwortlich, und dem von ihm ausgedachten Monolog ist Subtilität nicht abzusprechen. Vor allem läßt die Idee, ... die Brutalität ... nur als Schattenwürfe zu zeigen, der eigenen Vorstellungskraft Raum.“
(Süddeutsche Zeitung vom 06.03. 2010)
„Eine gelungene Gratwanderung wiederum vollzieht Regisseur Jörn Mensching mit dem Voyeurismus, zu dem er die Zuschauer letztlich einteilt. … Umso mehr kann man bewundern, wie sauber ihm das gelingt. Diese Inszenierung ruft in jedem Fall Emotionen hervor, über die man nur mutmaßen kann. Das Spektrum dürfte sehr groß sein und von Sehlust bis zu drohender Seelenverkühlung reichen.“
(Neues Deutschland, Berlin, 27.05.2010)
„Michael Kleebergs 1995 erschienene Erzählung zeigt den Einbruch des Chaos und der Leidenschaft in ein scheinbar perfekt geordnetes Leben. Die bürgerlichen Konventionen sind zum Gefängnis geworden, Befreiung gibt es auf höchst unkonventionelle Weise. Der subtilen Regie von Jörn Mensching und der bravourösen Leistung von Oliver Haller ist es zu verdanken, dass dieser doch sehr bedrückende Stoff vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.“
(DZ Salzburg vom 09. Mai 2010)
"In dieser Inszenierung finden sich ... flirrend erotische Momente, in denen sich aufregende Ungewissheiten auftun..."
(HAZ, Hildesheim, 14.06.2010)